Welche Dämmstoffe kommen zum Einsatz?


als Beispiel der feuchtigkeitsausgleichende Dämmstoff: Zellulose (allerdings nicht für eine Kerndämmung der Außenwand geeignet)

Optimal ist der Einsatz von Dämmstoffen, die einen guten winterlichen Wärmeschutz sowie einen guten sommerlichen Hitzeschutz (hohe Wärmespeicherkapazität) aufweisen und zudem einen geringen Energieaufwand bei der Herstellung benötigen. Zellulose hat diese ausgeglichene Leisungsfähigkeit im winterlichen wie auch im sommerlichen Wärmeschutz! Das macht die Zellulose so wertvoll, weil es in den Gebäuden gleichzeitig um Kälte- und Hitzeschutz geht. Kommt es beim Wärmeschutz im Winter darauf an, möglichst geringe U-Werte (in etwa vergleichbar mit dem früheren K-Wert) und somit einen geringen Abfluss an Wärmeenergie zu erreichen, bedarf es beim sommerlichen Wärmeschutz noch zusätzlich der Beachtung der Temperaturleitung des Gesamtaufbaus bzw. des Wärmedämmstoffes (Temperaturleitzahl). Ziel des sommerlichen Wärmeschutzes ist es, den Temperaturdurchgang der hohen Außentemperatur in das Gebäude durch die oberste Geschossdecke zu verzögern. Diese Verzögerung wird als Phasenverschiebung bezeichnet (siehe Abb. 2). Das Resultat ist eine zeitliche Verschiebung (Trägheit des Materials) des Wärmedurchgangs in das Gebäudeinnere (Pufferwirkung ca. 10-14 Std). Die Wärme kann also erst in den späten Abend-u. Nachtstunden nach innen in die Wohnräume durch kommen, wenn sich die Temperaturen schon merklich abgekühlt haben, so das man die Wärme dann nach außen „weglüften" kann.
Die Hitzewellen flachen dadurch ab und es entsteht ein gleichmäßigeres und kühleres Raumklima. Es ist also ein Material mit einer niedrigen Wärmeleitzahl und ebenso einer geringen Temperaturleitzahl ideal als Dämmstoff für die oberste Geschossdecke geeignet. Viele Dämmstoffe haben keine Pufferwirkung. Im Winter aber kann durch speicherfähiges Material die kostenlose Sonnenenergie “geerntet” werden, so daß sich dadurch auch erhebliche Energieeinsparungen ergeben können.

Diese fühlbare Wärme ist meßbar und wird als spezifische Wärmekapazität bezeichnet. Die spezifische Wärmekapazität von Dämmstoffen liegt zwischen 1,6 und 2,6 kJ/ ( kgK). Die Wärmespeicherfähigkeit von diesen Dämmstoffen ist mehr als doppelt so hoch, wie die von Dämmstoffen aus Mineralfasern. Hier liegt der Wert zwischen 0,8 und 1,0 kJ/(kgK).

Produktec in kJ/ (kgK
Herawool2,4- 2,6
Homatherm HP2,1
Gutex Thermosafe2,1
Homatherm CP1,9
Isofloc1,9
Dämmstatt`s CI 0401,9
Isocotton1,8
Flachsdämmplatte DP1,6
Heraflax1,6
Mineralfaser0,8 – 1,0
(C. Zellmer, Dämmstatt W.E.R.F. GmbH)

 Wie die Abbildungen 1 und 2 (weiter unten) zeigen, erfüllen Zellulosedämmstoffe diese Forderungen in besonderem Maße. Sie weisen sowohl eine kleine Wärmeleitzahl als auch eine kleine Temperaturleitzahl auf, bestehen aus einem  Bestandteil des Holzes, der Zellulose. Als reines Recyclingprodukt benötigt Zellulose den geringsten Primärenergieeinsatz aller Dämmstoffe! Styropor dagegen ist ein Chemieprodukt und muß mit giftigen Brandhemmern aufgeschäumt werden. Es wird unter einem sehr hohen Energieaufwand herstellt, ist ähnlich wie Plastik nicht biologisch abbaubar und muß später teuer entsorgt werden.

Der Brandschutz (im Brandfall ist von großem Vorteil das es durch Zugabe von Boraten zu einer verstärkten Verkohlung der Oberfläche kommt und deshalb nur die äußere Hüllschicht ca. 5 mm verkrustet und damit die Sauerstoffzufuhr unterbindet. Der Dämmstoff ist selbst verlöschend und hat keine eigene Brennbarkeit, er schmilzt nicht und tropft nicht! Im Brandfall ist die Feuerwiderstandsdauer entscheidender als die Baustoffklasse! Bei Bedarf sende ich Ihnen gerne ein Video zu), Schutz vor Schimmelpilzen und anderen holzzerstörenden Pilzen und Insekten wird durch Vergütung mit Zusatzstoffen wie z.B. Borsalz erreicht. Zudem bringt die Zellulose rezepturtechnisch bedingt, einen erhöhten Schimmelschutz der vielen anderen Dämmstoffen fehlt.
rel=0
Weiterhin ist das Verhalten eines Dämmstoffes in Verbindung mit anfallender Feuchtigkeit von hoher Bedeutung für die Konstruktion. Zellulosedämmstoff wirkt feuchtetolerant bzw. feuchteausgleichend und ist durch die weit höhere Masse und Verdichtung bei der Verarbeitung, von Natur aus in der Lage weitaus mehr in der Heizperiode anfallendes Tauwasser zu speichern als andere Dämmstoffe wie z.B. Mineralwolle -die wasserabweisend- ist, um es dann in der Sommerperiode wieder abzugeben. Da anfallende Feuchtigkeit durch die hygroskopische Speicherfähigkeit der Zellulose in die Zellstruktur der Flocke eingebunden wird, bleiben die Lufteinschlüsse zwischen den Flocken erhalten (und liegen deshalb nicht als freies Wasser zwischen den Fasern vor, wie z.B. bei Mineralwolle) und die umliegenden Hölzer werden dadurch vor Feuchtigkeit geschützt, ohne das dabei die Dämmwirkung beeinträchtigt wird. Dies bedeutet eine höhere Sicherheit für die Konstruktion! Zellulose besteht aus einem Holzbestandteil und verhält sich deshalb auch wie Holz, darum findet auch ein Angleichen der Gleichgewichtsfeuchte an die Bedingungen der Umgebungsluft statt. 
Denn der kapillare Transport von Feuchtigkeit ist um ein vielfaches effizienter, als die Wasserdampfwanderung durch Diffusion!

Feuchtetransport durch Diffusion Faktor 1
Feuchtetransport durch Konvektion Faktor 100
Feuchtetransport durch Kapillarität Faktor 1000

In Verbindung mit einer diffusionsoffenen Konstruktion ist dies ein wertvoller Sicherheitsfaktor! 

Dies bedeutet, daß eventuell entstehendes Kondenswasser, in der Dämmschicht breit verteilt eingelagert ist und dadurch nicht an das Konstruktionsholz (das kapillar saugend ist) weitergegeben wird, wie dies bei anderen Dämmstoffen (z.B. Mineralwolle) der Fall ist!  Auf diese Weise wird eine Tauwasserbildung an Holzbauteilen verzögert, oder tritt erst gar nicht auf. Der Einsatz von hygroskopischen Dämmstoffen verringert deshalb die Befeuchtungsgefahr der Bauteile! Hygroskopische Dämmstoffe sind kapillar aktiv, sie können Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben und sind deshalb gegenüber nicht saugfähigen Dämmstoffen (z.B. Mineralwolle) besonders geeignet! Auch die Winddichtheit (der Luftdurchtrittswiderstand macht sich durch Zugerscheinungen bemerkbar) von Zellulose ist 10 mal höher als der von leichten Mineralfaserdämmstoffen und damit wirkungsvoller. Außerdem lassen sich die Zelluloseflocken auch an schwer zugänglichen Stellen leicht einbringen und sind deshalb der ideale Dämmstoff für den Altbaubestand!  

Brandschutz (im Brandfall ist von großem Vorteil das nur die äußere Hülle verkohlt und der Dämmstoff nicht schmilzt oder abtropft! Bei Bedarf sende ich Ihnen gerne ein Video zu), Schutz vor Schimmelpilzen und anderen holzzerstörenden Pilzen und Insekten wird durch Vergütung mit Zusatzstoffen wie Borsalz erreicht.

Die Dämmung selber funktioniert z.B. nicht nach dem Prinzip: Viel hilft viel. Eine Dämmung mit einem guten Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit, bewirkt bei 2 cm Dicke eine Energieeinsparung von ca. 35% bezüglich des Wärmedurchgangs im Bauteil. Man kann hierbei eindeutig feststellen, das die ersten Zentimeter Dämmung die effektivsten sind. Auch mit nur 4 cm lassen sich schon erhebliche Erfolge gegenüber dem Altzustand zu erreichen! Eine Dämmschicht von nur 2 cm hat in etwa die gleiche Dämmwirkung wie eine 1 Meter dicke Betonwand!

Wie sich das Verhältnis Dämmstärke zur Einsparung weiterentwickelt zeigt die folgende Tabelle:

Dämmstärke                                         Heizenergieeinsparung in %

 2 cm                                                                           35%

 4 cm                                                                           48%

 6 cm                                                                           55%

 8 cm                                                                           59%

10 cm                                                                          64%

12 cm                                                                          65%

Auch wenn die Prozentzahlen stark von der vorhandenen Konstruktion abhängen, zeigt sich doch eine eindeutige Tendenz: Der Einspareffekt an Heizkosten nimmt mit zunehmender Dämmstärke immer weiter ab. Wichtig ist also, daß überhaupt gedämmt wird und an der richtigen Stelle!


Das Leitmotiv des Gesetzgebers der EnEV sollte deshalb eigentlich lauten, möglichst viel Energie kostengünstig einzusparen (Breitenwirkung), denn nur wenn die Kosten tragbar sind hat die angestrebte flächendeckende energetische Sanierung eine Chance umgesetzt zu werden. Leider sind die staatlichen Vorgaben in der EnEV  genau umgekehrt, so das bisher nur wenige Häuser aufwendig und teuer saniert wurden (Tiefenwirkung) und die meisten anderen Häuser bisher überhaupt nicht!
Anstatt die wertvollen Dämmstoffe für die sehr teuren "letzten Prozente" der Energieeinsparung zu verwenden, könnten diese viel wirtschaftlicher eingesetzt werden, wenn der Gesetzgeber die vorgegebenen Zielgrößen breitenwirksamer anpassen würde.

Je höher die Dämmstoffdicke, je geringer ist der Zuwachs der Energieeinsparung. Bei großen Dämmstärken ist für die letzten Zentimeter fast kein Zuwachs mehr da! Um die Dämmwirkung in etwa zu verdoppeln, muß die Dicke der Dämmung versechsfacht werden. Da die wesentlichen Energieeinsparungen in den ersten 5-10 cm stattfinden, ist diese Dämmstärke im Altbau wirtschaftlich gesehen am günstigsten zu realisieren.

 

Auf Wunsch, z.B. auf Grund des Brandschutzes für öffentliche Gebäude, verarbeiten wir natürlich auch alle anderen Dämmstoffe wie Steinwollegranulat oder EPS.

- mit Zellulosedämmstoff erhalten Sie ein sehr gutes Preis Leistungsverhältnis
- verbessert den sommerlichen Wärmeschutz
- ist für den Neu- sowie Altbau geeignet
- besitzt eingeblasen und verdichtet einen sehr guten Schallschutz
- wirkt Feuchtigkeits ausgleichend 
- passt sich jedem Bauteil exakt und lückenlos an
- ist ökologisch unbedenklich 



Die Dämmmaßnahme wird ausgeführt unter Einhaltung der aktuellen Normung:


→ Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Dämmstoffes (DIBt)
→ Brandverhalten des Dämmstoffes gemäß DIN EN 13501-1 (schwerentflammbar), um Schornsteine und Brandwände Baustoffklasse A1 (nicht brennbar) gemäß DIN 4102 unter Verwendung von Steinwollflocken
→ keine Schimmelpilzentwicklung im Dämmstoff gemäß DIN IEC 68-2
→ vorbeugender Holzschutz gemäß DIN 68800-2 und 3 bei Holzkonstruktionen
→ diffusionsoffene Konstruktion mit unschädlicher Tauwasserbildung
→ Diffusionsberechnung nach DIN 4108-5 und
→ Diffusionsnachweis nach DIN 4108-3, Abs. 3.2.1